SG Wallau/Massenheim

Wir heißen sie auf der Fanseite der Spielgemeinschaft Wallau/Massenheim herzlich willkommen. Bei der SG Wallau/Massenheim handelt es sich um eine Handballmannschaft, die am 1. August 1975 gegründet wurde. Die damalige Gründung beruhte auf einem Zusammenschluss der Handballabteilungen vom TV Wallau und TuS Massenheim. Die Vereinsfarben sind blau/weiß und gespielt wird in der Ländcheshalle Wallau, die mittlerweile Platz für rund 800 Menschen bietet.

Hinweis: diepanther.de ist eine Fanpage – zur aktuellen Webseite des Nachfolgeclubs HSG Breckenheim Wallau/Massenheim geht es hier.

Erbaut wurde die Ländcheshalle Wallau im Jahr 1972 als reine Mehrzweckhalle. Rund 46 Jahre später, genauer gesagt am 2. März 2018, startete der Neubau der Halle. Die komplette Ländcheshalle ist nun barrierefrei und bietet daher auch Platz für Menschen mit Einschränkungen im Seh- und Hörbereich.

Die Spielgemeinschaft Wallau/Massenheim blickt auf eine turbulente Geschichte zurück, die mit tollen Erfolgen aber auch gleich mehreren Insolvenzen gespickt ist. Alles begann bekanntlich durch einen Zusammenschluss. Gestartet ist der Verein nach der Gründung in der Saison 1975/76 in der Kreisklasse Main-Taunus. Dort verpassten die Handballer gleich den Aufstieg in die beliebte Bezirksliga, weil ein sehr wichtiges Heimspiel verloren ging.

Dieser knapp verpasste Aufstieg hat die Handballer aber allem Anschein sehr angestachelt, denn die Jahre danach begann ein wahrer Durchmarsch unter dem Trainer Norbert Anthes. Bereits im Jahr 1981 feierte die Spielgemeinschaft SG Wallau/Massenheim den Aufstieg in die Regionalliga. Für diesen Aufstieg reichte damals durch eine neue Klasseneinteilung der vierte Platz in der Oberliga. In der Saison 1982/83 sorgte mitunter auch der 28-fache jugoslawische Nationalspieler Zeljko Zovko für den Aufstieg in die zweite Liga. Zeljko Zovko war als Spezialist im Rückraum bekannt. Nach seiner aktiven Spielerkarriere trat Zovko auch als Spielertrainer in Erscheinung.

Die Erfolgsserie ging auch in der zweiten Liga weiter. Unter dem Trainer Horst Spengler (Weltmeister 1978) gelang direkt beim Zweitliga-Debüt der Aufstieg in die erste Liga. Allerdings durch Mithilfe durch den damaligen Tabellenführer (1983/84) Griesheim, der ein sicher geglaubtes Spiel gegen Schutterwald verlor. Die Spielgemeinschaft Wallau/Massenheim gewann hingegen trotz diverser Verletzungssorgen mit 35 zu 11 Toren gegen Haßloch. Diesen Sieg, der gleichzeitig den Aufstieg in die erste Liga nur neun Jahre nach der Gründung bedeutete, hat die Mannschaft am 5. Mai 1984 gefeiert.

Der nächste Dämpfer kam allerdings prompt, denn nur ein Jahr später fand sich die Mannschaft in der zweiten Liga wieder. Der Wiederaufstieg gelang der SG Wallau/Massenheim erst im Jahr 1987.

Erneut im Oberhaus angekommen hat die Mannschaft alles daran gesetzt, einen weiteren Abstieg zu verhindern. Für dieses Vorhaben haben die Verantwortlichen den Finnen Mikael Källman und den damaligen Nationalspieler Stephan Schoene verpflichtet. Die Verpflichtungen lohnten sich, denn der Verbleib in der ersten Liga gelang, wenn auch nur knapp. In der Saison 1988/89 hat Velimir Kljaic das Zepter als Trainer übernommen und sicherte sich gleich in seiner Debüt-Saison den fünften Platz in der Handball-Bundesliga. Ein Jahr später belegte die Mannschaft den dritten Platz.

 

 

Die glorreichen Meisterjahre

In den 90er Jahren hat die Spielgemeinschaft Wallau/Massenheim ihre größten Erfolge gefeiert. An dieser Stelle sei die Deutsche Handballmeisterschaft erwähnt, die im Jahr 1992 durch einen Sieg gegen den Traditionsklub SG Leuterhausen im Play-Off-Finale gelang. Das Jahr 1992 ist darüber hinaus auch noch mit dem Gewinn des IHF-Pokals gekrönt worden. Der Pokalsieg gelang durch einen überzeugenden Auftritt gegen das Team SKA Minsk aus Weissrussland. Im Jahr 1992 wurde neben dem Pokalsieg und der deutschen Handballmeisterschaft auch der damalige Mannschaftskapitän Mikael Källman gefeiert, der als erster ausländischer Spieler zum Handballer des Jahres gekürt wurde.

Mit Beginn der Saison 1992/93 nahm Weltmeistercoach Heiner Brand, der vielen wahrscheinlich durch seinen markanten Schnauzbart bekannt ist, auf der Trainerbank Platz. Die Wahl des Trainers sollte sich im Nachhinein als gute Wahl herausstellen, denn es folgte noch im Debütjahr von Trainer Heiner Brand das Double in Form der Handballmeisterschaft und dem Gewinn des DHB-Pokals. Im DHB-Pokal siegte das Team von Brand mit 24 zu 21 gegen Bayer Dormagen. Damit war das erste Double der „Ländchestruppe“ perfekt.

Für den ganz großen Triumph reichte es 1992 allerdings nicht, denn die Handballer der Spielgemeinschaft Wallau/Massenheim gewannen zwar das Finalrückspiel des Europapokals vor knapp 10 000 einheimischen Fans in Frankfurt, die vorangegangene Niederlage in der Eissporthalle von Zagreb besiegelte allerdings das Aus im Europapokal. Nach der starken Saison 1992/93 folgte eine sehr ernüchternde Spielzeit. Mit elf Punkten hinter der Meistermannschaft des THW Kiel belegte die SG Wallau/Massenheim in der Spielzeit 1993/94 den fünften Platz der Liga. Bereits zur Saison-Halbzeit legte Heiner Brand das Amt als Trainer nieder. Brand wurde durch Burkhard Keller ersetzt, der das Team bis zum Saisonende als Interimscoach leitete.

So schlecht es in der Saison 1993/94 auch in der Liga lief, so gut ist die Mannschaft im DHB-Pokal unterwegs gewesen. Im Endspiel traf die Spielgemeinschaft Wallau/Massenheim auf SG Flensburg-Handewitt. Dieses Spiel brachte den Handballern von Wallau/Massenheim mit einem 17 zu 14 Sieg den zweiten Gewinn des DHB-Pokals in Folge ein. Das darauffolgende Supercup-Match gegen THW Kiel gewann die SG Wallau/Massenheim ebenfalls.

 

Umbenennung in SG W/M Frankfurt – Die Panther

Nach den glorreichen Meisterjahren folgten von 1994 bis 2000 eher durchschnittliche Jahre in der deutschen Handballbundesliga. Einzig erwähnenswert in diesen Jahren ist die Rückkehr der Trainerlegende Velimir Kljaic in der Saison 1996/97. Am Ende der Saison belegte die Mannschaft unter Kljaic den vierten Platz. Doch schon ein Jahr später, bedingt durch zahlreiche aufeinanderfolgende Niederlagen, räumte Velimir Kljaic auch schon wieder seinen Trainerplatz und übergab diesen an den ehemaligen Nationalspieler Martin Schwalb. Halbwegs zufriedenstellend beendete der Club die Saison 1997/98 mit der Teilnahme am Halbfinale im Euro City-Cup und dem sechsten Tabellenplatz.

Zwischenzeitlich, genauer gesagt im Jahr 1998, fassten die Verantwortlichen den Entschluss, die Handballmannschaft umzubenennen. Fortan hörte die Mannschafft auf den Namen Spielgemeinschaft W/M Frankfurt – Die Panther. Dadurch erhoffte sich die Marketingabteilung mitunter bessere Sponsoren. Zwei Jahre später stand sich die Vereinsführung ein, dass die Namensänderung nicht den gewünschten Erfolg brachte. Ab der Jahrtausendwende spielte die Mannschaft dann wieder unter dem bekannten Namen SG Wallau/Massenheim um die wichtigen Punkte in der Handballbundesliga.

 

Verjüngungskur statt alte Herren

Gebeutelt von anhaltenden Schwierigkeiten im finanziellen Sektor setzten die Macher bei der SG Wallau/Massenheim ab dem Jahr 2000 auf das Stichwort „Jugend“ und sorgten trotz der großen Unerfahrenheit für einige beeindruckende Auftritte auf dem Handballfeld. Die Fokussierung auf junge Spieler brachte Größen wie Pascal Hens hervor und sorgte zudem im Jahr 2000 für den Einzug in die Final Four im DHB-Pokal.

Der gewünschte langfristige Erfolg blieb jedoch trotz aller Euphorie aus. In der Saison 2000/01 belegte die SG Wallau/Massenheim den vierten Platz. In den zwei darauffolgenden Spielzeiten langte es jeweils nur für den neunten Platz. Damit ist die Mannschaft weit von den angestrebten Zielen entfernt geblieben.

Das neue Jahrtausend ist für die SG Wallau/Massenheim aus sportlicher Sicht nicht sonderlich gut angefangen. Dies änderte sich auch in den darauffolgenden Jahren nicht. Sportlich abgeschlagen und finanziell angeschlagen zeichnete sich im Jahr 2005 ein neuer Tiefpunkt in der Geschichte des Vereins ab. Ausgerechnet zum 30-jährigen Geburtstag stand der Verein vor der endgültigen Zahlungsunfähigkeit. Bis zum Saisonende im Jahr 2005 ging die Mannschaft geschlossen auf den Platz und kämpfte um jeden Sieg, obwohl die Vereinsführung bereits seit Anfang des Jahres keine Gehälter mehr an die Spieler zahlte.

Schulden in Höhe von zirka 1,27 Millionen Euro führten am Ende zur Insolvenz. Die Verantwortlichen des Handballvereins versuchten letztendlich vergebens die Insolvenz durch Benefizspiele, neue Geldgeber oder durch den Verkauf von Merchandise zu verhindern. Ende 2005 zog sich die SG Wallau/Massenheim aus dem Spielgeschehen der Bundesliga zurück.

Das neue Domizil der SG Wallau/Massenheim stellte fortan die Regionalliga-Südwest dar. Mit einer Mischung aus erfahrenen Spielern und Talenten, die vorab in der A-Jugend spielten, ging die Mannschaft die Mission „Regionalliga“ an. Der Start in die Spielzeit 2005/06 glückte ohne Punktverlust bis zum 15. Spieltag, bevor die SG Wallau/Massenheim mit TV Kirchzell auf ihren Meister traf und erste Punkte einbüßte. Die Spieler des TV Kirchzell sorgten am Ende der Saison auch dafür, dass die Spieler der SG Wallau/Massenheim den direkten Wiederaufstieg verpassten.

Allerdings war der Dämpfer aus der Saison 2005/06 schnell vergessen, denn bereits in der darauffolgenden Saison gelang mit Carsten Bengs als Trainer der Aufstieg in die zweite Handballbundesliga. Der Aufenthalt in der zweiten Handballbundesliga glich einer wilden Achterbahnfahrt, die sich unter anderem durch stark schwankende Leistungen, einer weiteren Trainerentlassung, und einem glücklichen achten Platz auszeichnete.

Anfang 2008 trennte sich die SG Wallau/Massenheim und die Handballmannschaft agierte ab diesen Zeitpunkt nur noch als SG Wallau. Nach einem zwischenzeitlichen Engagement mit der TSG Münster, welches bis ins Jahr 2011 andauerte, spielte die SG Wallau wieder selbstständig. Bis 2013 spielte die SG Wallau in der Oberliga Hessen. Im Jahr 2014 ging aus einer neuen Zusammenarbeit die HSG Wallau/Massenheim hervor. Die Mannschaft spielte eine Zeitlang in der Bezirksliga-A, bis 2017/18 nicht mehr genügend Spieler zur Verfügung standen.

Zur aktuellen Saison 2019/20 hat die Mannschaft eine Zusammenarbeit mit dem TV Breckenheim angekündigt. Aus dieser Zusammenarbeit entstand die HSG Breckenheim Wallau/Massenheim, die sich vorranging im Jungendbereich engagiert. Mit dem Jugendkonzept möchte die HSG Wallau/Massenheim allen „interessierten Kindern und Jugendlichen“ die Chance auf eine sportliche Perspektive bieten.